Patienten lernen bereits im Krankenhaus ein(e) Stomatherapeut(in) kennen, die ihnen mit professioneller Beratung zur Seite steht, um schrittweise die erforderlichen Kenntnisse zu vermitteln und eine sichere Versorgung zu gewährleisten. Diese Therapeuten sollten herstellerneutral sein und über das großes Sortiment an qualitativ hochwertigen Markenprodukten informieren und diese zur Verfügung stellen, um gemeinsam die für den Patienten besten Produkte heraussuchen. Es sollte auch selbstverständlich sein, das sich Stomatherpeuthen Zeit nehmen, um mit die Handhabung der neuen Produkte zu üben, damit man möglichst schnell selbstständig und sicher im Umgang wird.
Auch nach dem Krankenhausaufenthalt sollte ein(e) Stomatherapeut(in) zu Beratung und Betreuung zur Verfügung stehen, denn es treten immer Fragen auf. Oft werden diese von Sanitätshäusern oder HomeCare Unternehmen gestellt und kommen kostenlos ins Haus. Diese Home Care Unternehmen bieten neben der persönlichen Betreuung vor Ort, oft auch telefonische Beratung an und die Versorgung mit dem benötigten Material.
Da die Zuständigkeiten immer wieder Fragen aufwerfen, habe ich hier mal eine Grafik mit weiterführenden Erklärungen erstellt. Für mehr Informationen einfach drauf klicken!
Grundsätzlich gibt es zwei verschiedene Arten von Versorgungen, die Einteiligen Systeme und die Zweiteiligen Systeme
Hier findest du eine Übersicht über die Produkte aller Hersteller für den deutschen Markt
(Stand 11.2016)
Danke an Benni Wollmershäuser (Cancelling Cancer – Kein Weg zu Weit)
Benni hat sich ebenso die Arbeit gemacht, die Produktions-Standorte in Erfahrung zu bringen:
Braun: Frankreich
Coloplast : Dänemark, China, Ungarn, Frankreich, USA
Convatec: Wales, Weißrussland, Dänemark, Mexiko, Slovakai
Hollister: Irland, Indien, USA
Dansac: Dänemark
Salts: England
Welland: England
For Life: Deutschland
Eakin: Nordirland
Eurotec: Niederlande
Marlen: Niederlande
OxMed: keine Rückmeldung
Bao: China
(Braun fertigt die Stomabeutel in Frankreich, andere Produkte an anderen Orten. Bei Coloplast und Convatec hab ich nicht herausgefunden was jetzt genau wo gefertigt wird, die haben ja noch mehr als Beutel im Angebot)
Bis man SEINE Versorgung gefunden hat, kann es schon ein paar Testphasen dauern, aber es lohnt sich! Denn nur richtig versorgt, kann man sich wirklich wohl fühlen. Alle Hersteller bieten kostenlose Produktmuster an, auch von all den Zusatzpräparaten – dieses Angebot sollte man nutzen!
Es kommt auch immer wieder vor, das die Krankenkasse die Art oder Anzahl der bereitgestellten Versorgung begrenzt.
Es gibt pauschalen und Durchschnittsmengen für „Muster-Stomaträger“, aber wer entspricht schon dem Durchschnitt? Vordert die von euch bevorzugten Produkte und Mengen ein, denn sie stehen euch ohne Mehrkosten zu! Oft hilft ein klärendes Gespräch und zur Unterstützung gibt es hier eine Ärtzliche Bescheinigung über den Mehrbedarf.
Die Initiative Faktor Lebensqualität unterstützt die ca. 250.000 Menschen mit künstlichem Darmausgang und Blasenfunktionsstörungen bei konkreten Versorgungsproblemen mit ihren Hilfsmitteln oder ausbleibender Beratung ihren Anspruch durchzusetzen.
Infoblatt rechtliche Grundlagen Hilfsmittelversorgung